Ich habe gestern einen Topf mit Milch und Reis ins Bett gebracht. Zugegeben, es war mitten am Tag, aber wer ruhen will, der darf das auch. Unter der kuscheligen Decke (welche ich mir beim aktuellen Wetter auch liebengern übergeholfen hätte, aber tja, da war ja schon der Reis) schlummerte das Gebräu also vor sich hin, gab ab und an ein vertrieftes Seufzen von sich und erschreckte das flauschige Getier mit seinem markerschütternden Schnarchen. Nach knappen zwei Stunden lunste ich dann doch unter die wärmende Daunenschicht und, tatsächlich, der Reis hatte sich total entspannt, war sämig aufgequollen und hatte, durch seine vorwitzige Art, die Milch auf ewig an sich gebunden. Eine wahre Liebesgeschichte, die unter der Decke vollzogen …äh… lassen wir das lieber.
Was ich mit dieser kleinen Anekdote ausdrücken will- Milchreis ist super, vor allem bei winterlicher Gräue, und noch superer ist er, lässt man ihn im Bett garen. Denn dabei spart man nicht nur Strom, sondern auch noch Nerven, weil- hier brennt garantiert nix an. Das langweilige, launenzehrende Gerühre ist nun also Vergangenheit, angesagt sind ab jetz heile Töpfe und vorgewärmte Betten. Denn ist der Reis einmal auf den Teller gewandert, hockt man sich doch am besten an seinen einstigen Schlafplatz und schaufelt sich das warme, cremige Glück direkt in den Mund. Na los, worauf wartet ihr denn noch?! : )
Wohl eher ’ne Anleitung, als ein Rezept…
Milchreis aus dem Bett
Zutaten (für 2 Personen als feiertägliches, üppiges Dessert)
- 1/2 Liter Milch
- 120 g Milchreis
- 30 g Zucker
- Zeitungspapier und ein großes Handtuch zum Einwickeln
Zubereitung
- Die Milch in einem großen Topf zusammen mit Reis und Zucker unter Rühren aufkochen. 5 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen, dabei ab und zu, also recht häufig, umrühren.
- Den Topf vom Herd nehmen, mit einem passenden Deckel verschließen und gut in Zeitungspapier einwickeln. Dann in das Handtuch schlingen und ab unter die Bettdecke damit. (Der Reis sollte es wirklich schön warm haben, also gut darin einpacken.) Mindestens zwei Stunden ruhen lassen. Den Reis umrühren und servieren. Mit Apfelmus zum Beispiel, oder der dicksten Schicht Zucker-Zimt-Mische, die die Welt je gesehen hat. Oder mit warmen Kirschen und Vanillesauce. Oder…
Ja, das ist eine stromsparende Kochweise, die manchem noch von seinen Großeltern überliefert wurde. Auf meiner Internetseite stelle ich übrigens noch weitere hilfreiche Tipps zum Milchreiskochen bereit, schau doch mal vorbei.
Interessante Idee, eine eigene Seite für Milchreisrezepte anzulegen. Und sicher kann man daraus noch mehr machen, aber manchmal muss es eben Milchreis pur sein. Ich stöber trotzdem noch etwas durch die Rezepte, vielleicht findet sich ja eine ganz besonders weihnachtliche Idee. : )