Ich habe mich ja letztens noch über die fehlende Sonne beschwert, und kaum war der Artikel veröffentlicht, brutzelte sie nur so vom Himmel. Da dachte ich mir dann, dass das nun das perfekte Wetter für mein schon länger angedachtes Backprojekt wäre- nämlich, um ein Brot zu backen. Aber kein x- beliebiges, sondern ein Weißbrot mit einem feinen Pestowirbel drinnen. Ich fand die Idee einfach gut und der Hauch von Basilikumcreme sollte einer schnöden Sandhexe (Sandwich, ha ha) das gewisse Etwas verleihen.
Warum war also nun das Wetter von so großer Bedeutung? Ganz klar, ich habe immer wieder Probleme mit Hefeteigen, weil ich keinen kuscheligen Platz für sie finde; die Heizung im Sommer anzudrehen ist ja reichlich idiotisch, ausserdem funktioniert unsere erst ab 12 Grad und somit ist die nachmittägliche Sonne, die auf unseren Balkon scheint, ideal. Nicht zu heiß, wie sie vielleicht zur Mittagshitze ist, aber dennoch ausreichend, um einen Hefetig perfekt gehen zu lassen. So war dann auch das gesamte Backresultat- perfekt. Eine knusperige Kruste, ein feines Pestoaroma und ein wirklich kuscheliges, fluffiges Brotinneleben…Nam nam. Schade ist nur, dass sich das Brot schlecht mit Nutella oder Marmelade essen lässt; so einen abgefahrenen Geschmack habe ich dann doch nicht. Trtozdem- äußerst lecker und wirklich wert, nachgebacken zu werden. : )
Rezept
Weißbrot mit Perstostrudel
Zutaten (für 1 Brot, 26 cm Länge)
1 Ei
1 Eigelb
lauwarmes Wasser, Menge nach Bedarf
500 g Weizenmehl (Typ 550 oder 812) und etwas mehr zum Arbeiten
1 ½ TL Salz
2 TL Zucker
1 Päckchen Trockenhefe
2 EL Butter
Öl, zum Einfetten
2- 3 EL Pesto (Fertigprodukt oder selbst hergestellt, zum Beispiel nach diesem Rezept) –> das leider nicht gefunden wird, also einfach unter „suchen“ Pesto eingeben.
Zubereitung
1. Ei und Eigelb zusammen in einen Messbecher geben, leicht verquirlen. Die Masse mit lauwarmen Wasser auf 300 ml auffüllen und gut verrühren.
2. Mehl, Salz, Zucker und Hefe in eine große Schüssel geben. Die Butter zugeben und mit den Fingern in der Mischung verreiben, bis eine krümelige Masse entsteht. In die Mitte eine Mulde drücken, die Eimischung hineingeben und alles zu einem weichen Teig verkneten.
3. Den Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche 10 Minuten durchkneten, bis er glatt und elastisch ist. Dann in eine eingefettete Schüssel geben, mit Frischhaltefolie abdecken und an einem warmen Ort 1 Stunde gehen lassen, bis sich sein Volumen verdoppelt hat.
4. Eine Kastenform (26 cm) mit Öl einfetten. Den Teig erneut eine Minute durchkneten und auf die Länge und dreimal die Breite der Form ausrollen. Das Pesto auf dem Teig verteilen und dünn verstreichen. Dann den Teig von der kurzen Seite aus zweimal falten und mit der Nahtstelle nach unten in die Form legen. Abdecken und an einem warmen Ort weitere 30 Minuten gehen lassen, bis der Teig sich über die Form hinaus aufgegangen ist. Unterdessen den Backofen auf 220 °C vorheizen (Ober-/ Unterhitze).
5. Das Brot 30 Minuten im Ofen backen, bis es goldbraun ist. Auf ein Kuchengitter stürzen und vor dem Schneiden vollständig auskühlen lassen.
Hinweis: Wenn mal wieder nicht die Sonne scheint und man auch nicht die Heizung aufdrehen will, kann man den Backofen auf 30 Grad heizen und den Teig darin (aber in einer hitzebeständigen Schüssel) gehen lassen. Mehr als 40 °C darf er aber nicht haben, da ansonsten die Hefe nicht mehr richtig arbeitet.
Wer doch die Sonnenwärme nutzt, sollte diese stets mit einem Thermometer kontrollieren; die Mittagshitze ist vermutlich nicht geeignet, weil sie zu heiß sein kann.
Das Brotrezept stammt aus „Der Küchenchef – Backen“, erschienen im Parragon Verlag.
Liebe Maike,
ich weiß nicht ob es dir weiterhilft bzw. deinen ökologischen Ansprüchen genügt, aber ich lasse Hefeteige immer im Ofen gehen.
Die Temperatur von 50 Grad ist ideal um den Teig schön aufgehen zu lassen. Damit mir der Teig hinterher nicht gleich wiederzusammen fällt stelle ich ihn während des Vorheizens des Ofens (auf Backtemperatur) zugedeckt oben auf das Gerät. Schließlich ist es dort meist auch recht warm.
In meiner alten Küche hatte ich allerdings ein Einbaugerät- und auch auf die Gefahr hin, dass mich nun jeder für verrückt hält:
Ich habe das Brot mit ins Bett genommen. :P
Naja, zumindest fast. Ich habe es, zusammen mit einer Wärmflasche unter eine saubere, frische (!!) Bettdecke gelegt. Dort ist es meist noch zusätzlich aufgegangen.
Auch wenn es eher unkonventionell ist, kann ich so auch in den Übergangszeiten mein Brot backen.
Gerade eben habe ich passend zur Jahreszeit zwei Laib Kürbisbrot im Ofen.
Bin schon gespannt wie dieses Experiment gelingt….
Lieben Gruß
Julia
Liebe Maike,
ich entschuldige mich. Ich war schlampig und habe deinen Hinweis nicht gelesen. Hiermit ziehe ich meinen Tip zurück und wundere mich nur darüber, dass man deinen Ofen auch auf so geringe Hitze einstellen kann. Das ist ja toll….
Lieben Gruß
Julia
Liebe Julia,
macht doch nichts- immer her mit deinen Tipps. Ich war mir nicht sicher, ob über 30 Grad nicht zu viel sind, aber das nächste Mal probiere ich bis zu 50 °C aus, das geht sicherlich besser. Und wenn alle Stricke reissen, nehme ich das Brot eben auch mit ins Bett. : ) Klingt jedenfalls sehr lustig. Ich wünsche dir weiterhin eine tolle Kürbiszeit und freue mich über deinen Besuch hier. : )
Liebe Grüße, Maike