Also, England ist ja nicht wirklich berühmt für sein Essen, das heißt, berühmt dafür isses schon, nur nicht für die leckerste Küche. Sagt man ja so. Meistens werden die Briten eher belächelt und schon die Gedanken an Haggis und Krams in den imaginären Umhang des Schweigens gehüllt. Manchmal ist das auch besser so. Manchmal nicht. Meine Erfahrungen der 17 Tage dort waren schwankend, aber meistens doch eher in die positive Richtung. Da ich jetz nich über Dosenfutter, hehe, herziehen will, beleuchte ich einfach mal meine absoluten (!!!) kulinarischen Highlights- Ottolenghi und die Hummingbird Bakery. Damit aber nicht genug, ich hab nämlich auch noch fetzige Cidervariationen für euch. : )
Ich meine, ist ja irgendwie klar gewesen, dass es in London kulinarisch betrachtet gigantisch toll ist. Ich hab mich ja aber auch lange genug darauf gefreut, eeeendlich mal bei den Herren Ottolenghi, Tamimi und Malouf (alles nich sehr britische Namen, ne? mhmm…) zu speisen und ihr Können nicht nur zu imitieren. Dementsprechend haben wir uns also die Adressen vor unserem Daytrip nach London rausgeschrieben und sind in die Tube gehüpft, sobald wir die Kidz nach einer lustigen Sightseeingrunde schließlich los waren. Irgendwie sind wir dann wohl im Nobelviertel rausgekommen, denn es gab verdächtig viele Boutiquen anstelle von Primani (hihi) und der Park, in den wir uns fläzen wollten, war von außen verschlossen. Mmpf. Aber egal, zu Ottolenghi.
Wo fange ich an…? Ich sags mal so: Geschmacksexplosion! Aromenfeuerwerk in meinem Mund! Der Überhit! Wirklich, es war so verdammt gut! Unser Kürbissalat mit Feta hat süß, säuerlich, salzig, würzig, nach Kreuzkümmel und Fenchel geschmeckt und das alles zur selben Zeit und dabei so gekonnt, dass ich kaum klar kam. Die Auberginen mit Safranjoghurt und Granatapfel waren auch sehr gut, das Hirsebällchen mit Ziegenkäs ebenfalls, die Blätterteigsache mit Paprika und Feta sowieso und auch das S’more-Teilchen mit Erdnussbutter war fein. Aber an den Kürbiskram kam nix ran, das war einfach grandios! Hach… Eins steht fest- Ottolenghi und Tamimi werden ab jetzt häufiger um Rezepte befragt. Ouuu jaaa! : )
Absolut zufrieden und angesättigt sind wir dann also wieder rumgetubed, in Richtung Soho, denn dort gabs eine Filiale der Hummingbird Bakery. Ich weiß nicht, ob ich es schon zu oft erwähnt habe, aber ich bin ein Fäään von Tarek Maloufs Rezepten. Egal, welches man nimmt, es funzt und wird gut. (Mal abgesehen von den Toppings, die man aufgrund von den angegebenen Zuckermassen nicht essen kann. Aber die Böden… mein lieber Scholli!) Das Sortiment vor Ort hatte ich mir, ehrlich gesagt, ein büsschen größer vorgestellt, aber wat solls. Ich hab mich dann für einen Triple C, höhö, also einen Carrot Cake Cupcake entschieden, ihn hübsch einpacken lassen und dann, nach vielen vielen Stunden, im gastheimischen Bett gefuttert. Natürlich war das Topping der pure Zucker, war ja zu erwarten gewesen, aber zusammen mit dem serr serr leckeren Boden war es ein großartiger Genuss. Mhmm…
Jaja, so wars. Rischtisch dolle leggur, muss man sagen und auf jeden Fall ein Besuch wert, wenn ihr mal in London seid. (Adressen gibt’s dann unten.) Nun will ich aber nicht ganz untätig sein, sondern natürlich auch noch ein Rezept eine wönzige Anleitung hinzufügen, zu diesem köstlichen Beitrag hier. Und es geht um Cider, logiiisch, schließlich brauchen wir zu all dem Futter der letzten und auch der kommenden Tage was zum Hinterspülen. Da die Briten so einfallsreich sind, wenn es um Cidergeschmäcker geht, hab ich meine Lieblingssorten einfach mal nachempfunden. Die Sorten wären: Black Cider (mit Cassissirup), Toffee Apple Cider (mit Karamellgeschmack) und ich nenn’s mal Hugo Cider (mit Holunderblüte und ein büsschen Limette). Alle drei verdammt lecker, wenn auch ganz schön süß.
Wir Groupleader haben übrigens häufig gecidert, das war sehr nett. Besonders schön wars es aber zu dritt in unserem „Sommerhaus“, mit ganz furchtbarer jugendlicher Musik… Ach jaaa, schön wars da…
So, kommen wir zu den kurzen Anleitungen, der Beitrag wird eh schon lang genug. ; ) Bis morgen dann, ihr lieben Menschen, habt einen wunderbaren Start ins verdiente Wochenende!
Cider hoch drei
Black Cider
Man gebe etwas Sirup aus Schwarzen Johannisbeeren (ersatzweise geht auch Saft) in ein Glas, schubse einige Eiswürfel hinterher und fülle das mit Apfelcider (z.B. Strongbow) auf. Schmeckt voll nach der Beere, sehr lecker.
Toffee Apple Cider
Man gebe etwas Karamellsirup (z.B. von Monin) in ein Glas, schubse auch hier ein paar Eiswürfel hinterher, kippe einen Schluck Apfelsaft drauf und fülle mit dem Lieblingsapfelcider auf. Schmeckt ein büsschen ungewohnt, weil so warm und cremig, ist aber mal was anderes und ziemlich ziemlich leggur.
Hugo Cider
Man gebe etwas- Trommelwirbel!- Holunderblütensirup in ein Glas, füge Eiswürfel hinzu, fülle mit Apfelcider auf und serviere dies mit einer Scheibe Limette. Nicht zu viel nehmen, sonst geht die Hollerblüte unter. Auch sehr fein und eine tierisch ausgefuchste Idee , Hugo mal anders zu servieren.
Wir waren hier gar fürstlich futtern:
13 Motcomb Street
London SW1X 8LB
(nächste Tubestation Knightsbridge)
155a Wardour Street, Soho Square
London W1F 8WG
(vom Picadilly Circus aus zu Fuß in knapp 10 Minuten erreichbar)
Das war alles unglaublich lecker! Geradezu eine Geschmacksexplosion im Mund und ein Segen nach dem ganzen „britischen“ Essen.;)
Wie Recht du hast, Pu… Und statt mich im orientalischen Futter zu wälzen, denke ich grad über English Breakfast nach… Na, nexte Woch dann! : )
Die Hirsebällchen auf Deinen Fotos haben mich gerade zu einem Wunsch inspiriert. Könntest Du mal ein nettes Hirsebällchen oder -bratlingsrezept finden oder „erfinden“? Ich mag die sehr gern und habe auch schon bissl rumprobiert, aber ich denke meine könnten durchaus eine Steigerung vertragen. Ich wäre gespannt. Muss nicht vegan sein, darf aber. Jetzt so Richtung Herbst? Büdde!
Okay, der Wunsch ist abgespeichert und wird geplant und hoffentlich umgesetzt. Challenge accepted, quasi. : ) Liebste Grüße!