Halluuuu liebe Freunde der kulinarischen Experimente, der groben Kuchenkrümel und der würzigen Vielfalt! Tatsächlich, ich bin zurück. Ich habe die letzten Wochen einen kleinen Winterschlaf gehalten, das natürlich nur in meiner Onlinepräsenz, denn eigentlich war ich so aktiv wie immer, habe das Kind bemuttert und ihm leckeres Essen serviert. Also eigentlich alles wie beim Alten, aber ich brauchte mal ein kleines Päuschen. Nun aber geht es hier auf Blogi wieder in die Vollen und ich werfe euch quasi direkt in den kalten Fjord, denn ich habe eine kleine Norwegenwoche für euch vorbereitet, heidewitzka! :-D
Eigentlich bastle ich schon eine lange Weile daran herum und die ersten drei Rezepte waren etwa im September fertig. Dann hatte ich aber keine Zeit mehr dazu oder fand es nicht so passend, im Advent von unserem Sommerurlaub zu faseln, deswegen packe ich diese Rezeptreihe an den Jahresanfang, was eigentlich ganz gut passt, schließlich haben wir auch im August im Schnee gestanden und im eisigkalten Bach die Füßlein gebadet.
Ja, was erwartet euch nun die nächsten Tage? Vor allem Süßkram, muss ich gestehen. Natürlich haben wir uns im Urlaub selbst eher herzhaft ernährt, aber das vor allem von Nudeln mit Saucen, die wir vorher eingekocht hatten und von Reis mit Schei… na ja, Kram. ; ) Da wir meist sehr sparsam leben und unsere Moneten lieber am Ende auf der Fähre verschleudern, kehren wir eigentlich nie irgendwo ein, um etwas zu essen, außer vielleicht mal ein Zimtschneckchen am Nachmittag. Und weil ich eingekochte Tofubolognese oder Gemüsepamps jetzt nicht sonderlich norwegisch erachte, ballere ich euch eben nordischen Süßkram um die Ohren. So!
Beginnen wir unsere Reise also mit einer Norwegenspezialität- mit Lefse. Man kann sich darunter eigentlich eine Art Eierkuchen vorstellen, nur mit der klitzekleinen Anmerkung, dass da überhaupt keine Eier drin sind. Also vielleicht nennen wir es eher Fladenbrot, bestehend aus allerlei Butter, Milch, Créme Fraîche und Mehl. Dieser Teig wird dann ausgerollt und in einer heißen Pfanne ohne Fett gebacken, bis sich der/die/das Lefse bräunt. Kaum abgekühlt, lässt es sich prima mit allerlei lustigen Dingen füllen. Die können natürlich auch herzhaft sein, da der Teig an sich sehr neutral schmeckt. Ich habe Lefse allerdings süß kennengelernt und dementsprechend auch so nachgebaut- mit einer Füllung aus gebräunter Butter, Zimt und Zucker.
Wenn ich im Urlaub bin, ist eins meiner absoluten Highlights (neben wunderbaren Landschaften und lustigen Momenten) das Einkaufen im ausländischen Supermarkt. Kein Scherz, leider. Ich flaniere zu gern durch vollkommen unbekannte Produktsortimente, ziehe hier eine Packung aus dem Regal, um sie genauer zu beäugen und freue mich da über lustige Designs auf Joghurtbechern. Natürlich reicht es mir selten, all das einfach nur anzustarren, viel wichtiger ist selbstverständlich der Geschmackstest. Schließlich liiiiebe ich es, neue Dinge zu kosten! Deswegen bin ich eines Tages in irgendeinem norwegischen Einkaufsladen auf Lefse gestoßen und kam nicht umhin, es zu kaufen und zu kosten. Und ich mochte es! Weicher Teig mit einer buttrigen Zimtfüllung- jenau mein Ding.
Das Nachbasteln war zum Glück auch sehr erfolgreich. Zwar waren die Fladen nicht so wattigweich, wie die industriell hergestellten Lefse, aber dank reichhaltiger Inhaltsstoffe dennoch sehr lecker. Da ich ja immer ein großer Fän von brauner Butter bin, hab ich die Füllung kurzerhand so abgewandelt und dennoch dick mit Zimt und Zucker bestreut. Was soll ich sagen- ich bin verzückt. Tatsächlich kann ich mir dennoch vorstellen, dass auch janz normale Butter ganz herrlich schmeckt und sicherlich noch mehr an das urnorwegische Rezept erinnert, aber ich war sehr glücklich mit meiner Version. Und ihr seid es hoffentlich auch. : )
So, ihr lieben Reiselustigen, morgen geht es an das einzige herzhafte Rezept, bevor wir am Mittwoch eine kleine Biderexpedition ins schöne Norwegen unternehmen. Bis dahin, hei hei!
Lefse godt mit gebräunter Butter und Zimt
Zutaten (für 10 Stück)
150 g + 125 g Butter
250 ml Milch
125 g Créme Fraîche (traditionell: Rømme)
etwa 300 g Mehl
Zucker und Zimt, am besten vermischt, zum Bestreuen
Zubereitung
- Für die Füllung die 150 g Butter in einem kleinen Topf köcheln lassen, bis sie hübsch gebräunt ist. Vom Herd nehmen, gut umrühren und festwerden lassen.
- Für den Teig die 125 g Butter samt Milch aufkochen, dann die Créme Fraîche dazugeben und schmelzen lassen. Vom Herd nehmen und 250 g Mehl einarbeiten. Die Masse erinnert nun an Brandteig und sollte etwa 1 Stunde kühl ruhen.
- Nun den Teig auf die leicht bemehlte Arbeitsfläche geben und weitere 50 g Mehl einarbeiten. Der Teig sollte sich gut ausrollen lassen, eventuell muss mehr Mehl hinzugegeben werden. Nun den Teig in 10 Teile schneiden und jeden zu einem dünnen, runden Fladen ausrollen.
- Eine Pfanne ohne Öl erhitzen und die Fladen nacheinander von beiden Seiten darin backen, bis sie Blasen werfen, bzw. braun gefleckt sind. Abkühlen lassen.
- Die gebräunte Butter (samt der braunen Pünktchen) in eine Schüssel geben und cremig aufschlagen. Nun die Lefse damit dünn bestreichen und mit Zimt und Zucker bestreuen. Aufrollen und genießen.
Ach ja, kleine Anmerkung: Ich habe die Lefse in eine eckige Form geschnitten, weil ich es so kennenglernt habe. Das ist aber nicht traditionell norwegisch. Tatsächlich rollt man die runden Teigfladen eher auf, deswegen habe ich das Rezept so angegeben. Wer auch eher auf kantige Exemplare abfährt, backt einfach kleinere Lefse, betreicht eins mit der Füllung und legt ein weiteres obenauf, bevor er oder sie Rechtecke daraus schneidet. Dass man die Rändern prima nebenbei futtern kann, muss ich ja wohl eigentlich nicht extra erwähnen, oder? ; )
Quelle: www.norwegenservice.net
Hallo Maike,
danke für die Verlinkung deines Rezepts! Das wird sofort in unserer nächsten Liste aufgenommen. Die Lefse sehen mega gut aus. Und waren mir bisher unbekannt. Was hätte ich so ein Teilchen gerade gerne zum Frühstück. Yummy! Vielen Dank für die Inspiration!
Liebste Grüße
Mara