Kleingebäck, Pralinen

Zitronencupcakes für Papa und Himbeerpralinen für Mama. Oder andersrum.

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Eigentlich sind wir keine klassische Familie per se; das fällt in vielen Zusammenhängen auf. Alle sind kunterbunt durcheinander gewürfelt, hier wurde sich geschieden, dort getrennt und die Kinder mit anderen Partnern aufgezogen, so ganz übertrieben gesprochen. Wir sind trotzdem alle derbe glücklich (echt jetzt!) und ich bin mehr als froh, dass sich immer noch alle lieb haben. So.

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Jedenfalls- ich kann mich nicht entsinnen, jemals so wirklich klassisch „Feiertage“ wie den Muttertag zelebriert zu haben. Als ich winzig war und es nicht besser wusste, vielleicht, weiß nicht. Meine Mama fand das irgendwie nicht so wichtig (oder zu kitschy?) und wollte lieber zum Frauentag was haben und mein Papa war schon mit dem Feiertag zufrieden, den es zu Ehren der Herren ja nun mal gibt. Hö hö, im doppelten Sinne. Deswegen ist diese Super-Sonder-Späschial-Edition heute nicht wirklich für meine zauberhaften Erzeuger, sondern eher für alle, die noch ne kleine Idee für ihre Mütter und auch Väter suchen. Für Papis gibt es Zitronencupcakes (mit Mohn), für Mamis hübsch rosa gefüllte Himbeerpralinen. Oder andersrum. ; )

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Männer mögen Mohn, nämlich, so hats mein Vater mir eingebläut. Deswegen befindet sich so theoretisch auch Mohn in den doch sehr…ähäm… maskulin gestalteten Cupcakes, die sonst ultra zitronig sind. Praktisch habe ichs allerdings ausm Teig rausgelassen (außer in einem nicht abgelichteten formveränderten Exemplar, das tatsächlich der Herr Vater bekommen hat), nämlich, um ein Rezept für die nächste Hochzeitstorte zu testen. Erfolgreich. Ein feiner Rührteig, schön saftig und eben sehr zitronig. Obenauf ein Topping aus Sahne und Frischkäse, ebenfalls mit Zitrusjeschmack. Man kann natürlich statt der glänzenden Perlen auch einfach ein paar Mohnkörner als Dekoration benützen, dann gefällt es den werten Herren vielleicht (noch) besser.

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Für die Mamis da draußen habe ich ein paar Himbeerpralinen geköchelt, ziemlich klassisch und sehr sehr fein; außen dunkel, innen pink, sind sie zudem auch noch hübsch anzusehen.  Ein bisschen schummeln musste ich mal wieder beim Temperieren, denn das kann ich immer noch nicht. (Wieso denn bluß?!) Also habe ich ein wenig Öl unter die Schokolade gemischt, aber ich meine, das ist in Ordnung so. So geht’s nämlich auch viel schneller und ist noch viel besserer für die Zubereitung in vorletzter Sekunde geeignet.

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Nun denn, genug palavert. Ich wünsche allen Müttern und Vätern, Mamis und Papis, Maaams und Däds und deren Anhängen ein paar schöne Tage. Ruht euch aus, nascht was Feines und habt euch gern! : )

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Zitronencupcakes mit Mohn

Zutaten (für 6 Stück und zwei Mundvoll Teig)

Teig

  • 120 g Butter
  • 120 g Zucker
  • 1 Prise Salz
  • Abrieb einer Biozitrone
  • 2 größere Eier (ich hatte Größe L)
  • 120 g Mehl
  • 1 TL Backpulver
  • 3 EL Milch
  • 1- 2 EL Mohn

Sirup

  • Saft von 2 Zitronen
  • 75 g Zucker

Topping

  • 200 g Sahne
  • 1 Päckchen Sahnesteif (ich gestehe…)
  • 3 EL Zucker
  • 100 g Frischkäse, natur
  • 2 EL vom Sirup (siehe oben)

Zubereitung

  1. Den Ofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Für den Teig die weiche Butter mit dem Zucker, dem Salz und dem Zitronenabrieb sehr sehr cremig schlagen. Die anderen Zutaten hinzufügen und alles vermengen, bis ein weicher Teig entstanden ist. In ein Muffinbackblech (mit Förmchen ausgekleidet) füllen (nicht vergessen, zwei groooße Löffel Teig zu naschen), bis die Formen zu 2/3 gefüllt sind. Im Ofen etwa 20 Minuten backen, aber unbedingt den Stäbchentest machen! Ich hab nicht auf die Uhr geguckt, sondern nur danach beurteilt! (Steckt man ein Holzstäbchen in den Teig, muss es sauber wieder herauskommen, dann sind die Küchlein gar.) Abkühlen lassen, aus dem Blech lösen.
  2. Während die Küchlein backen, für den Sirup beide Zutaten in einem kleinen Topf vermengen und aufkochen, bis sich der Zucker gelöst hat. Abkühlen lassen.
  3. Für das Topping die Sahne mit dem Zucker und dem Sahnesteif steif schlagen (aha!), dann behutsam den Frischkäse und den Sirup (abgekühlt!) unterheben. Wem das noch zu wenig Zitrone ist, der darf gerne noch den Abrieb einer ebensolchen Biofrucht unterrühren, aber die Kuchen sind doch sehr zitroooonig, also kann man sich das sicher sparen. Topping in einen Spritzbeutel mit Sterntülle füllen und kühlstellen.
  4. Die abgekühlten Küchlein mit einer Gabel einpieksen und mit dem übrigen Sirup bepinseln. Das Frosting hübsch darauf spritzen und mit Perlen oder Mohnkörnern bestreuen.

Hinweis: Das Frosting ist relativ weich und eignet sich weniger gut für den Transport. Lieber erst kurz vorm Servieren draufspritzen. Hält sich auch nicht so lange und sollte, geruchsdicht verpackt, gekühlt werden.

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Himbeerpralinen

Zutaten (für ca. 15 Stück)

  • 250 g dunkle Kuvertüre
  • 1 EL Pflanzenöl
  • 60 g Himbeeren (frisch oder TK)
  • 40 g Zucker
  • 2 EL frischer Zitronensaft
  • 100 g weiße Schokolade
  • 30 g Sahne
  • eventuell etwas Puderzucker, Wasser und Lebensmittelfarbe für die Deko

Zubereitung

  1. Für die „Hohlkörper“ die dunkle Schokolade fein hacken und bei geringer Temperatur in einer großen Schüssel über dem Wasserbad sachte schmelzen, dann das Öl einrühren. (Achtung, das ist gecheatet. Wer temperieren kann, tut das bitte sehr und lässt das Öl weg!) Die Schokolade in eine Pralinenform aus Silikon mit 15 Vertiefungen füllen, so dass alle Förmchen voll sind, kurz stehen lassen, dann über der Schüssel umkippen und die überflüssige Schokolade herauslaufen lassen. Die übrige Schokolade mit einem Teigschaber von der Form kratzen. Die Form dann mehrmals auf die Arbeitsplatte „schlagen“, damit die meisten Luftbläschen weggehen. (Klappt mit Silikon meistens nicht so gut.) Die Schokolade festwerden lassen, bei Zeitproblemen hilft der Tiefkühler weiter.
  2. Für die Füllung die Himbeeren mit dem Zucker aufkochen, bis die Masse leicht eingedickt ist. Durch ein Sieb passieren und in einen sauberen Topf umfüllen. Die weiße Schoki hacken. Die Himbeermumpe zusammen mit der Sahne und dem Zitronensaft aufkochen, vom Herd nehmen und die Schokolade dazugeben, rühren, bis sie ganz geschmolzen ist. Die Masse in eine Schüssel füllen und (z.B. im Tiefkühler, hihi) abkühlen lassen. Darauf achten, dass sie aber nicht zu fest ist.
  3. Die Pralinenform, mit der nun ausgehärteten Schoki, bereithalten und die Himbeerfüllung mithilfe eines Spritzbeutels mit mittlerer Lochtülle in die Vertiefungen spritzen. Dabei einen Rand (ca. 3mm) lassen! Die Form kurz in den Tiefkühler stellen, damit die Füllung fest werden kann.
  4. In der Zwischenzeit die Schokolade, dunkel, noch mal leicht über dem Wasserbad erwärmen. Ist die Füllung in den Formen hart (oder jedenfalls nicht mehr ganz flüssig), mit der dunklen Schokolade die Formen ganz füllen (schnell machen!), mit einem Teigschaber die übrige Schokolade abstreifen und die Pralinen fest werden lassen. (Geht auch ohne TK schnell.) Die erhärteten Pralinen vorsichtig aus den Formen lösen, eventuell mit etwas aus Puderzucker, wenig Wasser und einem Peu Lebensmittelfarbe zusammengerührtem Guss verzieren. Oder Glanzpuder draufstreichen. In Pralinenförmchen setzen, hübsch verpacken und der Mami schenken.

Ihr seht, der Tiefkühler ist beim Pralinenmachen mein dickster Kumpel und das, obwohl Schokolade eigentlich keine Kälte mag. Nun ja. Ich übe ja noch und irgendwann wird es hoffentlich auch ohne Öl und Cheaterei klappen. : )

PS: Mami, Papi- ich mag euch! so! gern!
PPS: Wo das nun geklärt ist- wann ist eigentlich Schwestitag? Die kann ich nämlich auch mehr als gut leiden! : ) Machts euch hübsch!

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