Kaum etwas ist beliebter zur Weihnachtszeit, als der Stollen. Ob nun mit Marzipan, Nüssen oder ganz simpel mit Rosinen, gegessen wird dieses mächtige Gebäck zuhauf. Da auch mein Vater gern mal ein oder zwei Stück Stolle(n) vertilgt, habe ich ihm schon letzte Woche einen gebacken; den muss er allerdings noch ziehen lassen, der Arme. Da ich leider vergessen hatte, Bildchen zu machen, habe ich das ganze Backvergnügen noch einmal auf mich genommen; somit habe dann auch ich zu Weihnachten meinen ganz eigenen Stollen. Bei beiden handelte es sich im Übrigen um die ‚Sparvariante‘ von Stollen- die Zutaten, die ich benutzt habe, waren nur die Grundlagen und sogar Zitronat und Orangeat habe ich weggelassen, ganz einfach, weil ich es nicht mag. Selbstverständlich habe ich einen Hefeteig zubereitet, was ein bisschen Wartezeit mit sich brachte, aber die eigentliche Zubereitung war schnell getan. Gebacken wurde der Stollen dann für eine Stunde und danach sofort mit Butter bepinselt und mit Puderzucker bestreut- so bekommt er auch seine berüchtigten Kalorien, aber auch den buttrigen Geschmack. Leider, leider kann ich gar nicht sagen, wie er schmeckt, denn ich habe ihn in Alufolie gewickelt und werde ihn mindestens zwei, aber am besten sogar drei oder vier Wochen kühl und dunkel lagern, damit er ordentlich durchziehen kann.
Wer also nun auch einen Stollen backen mag- es wird Zeit, wenn er noch bis zum Weihnachtsfest sein Aroma entfalten soll. Und die Ziehzeit ist ganz gewiss der anstrengenste Teil daran. Nicht zu wissen, ob er etwas geworden ist, ob er mit anderen mithalten kann…ja, ganz gewiss ist die Wartezeit am spannensten. : )
Rezept
Christstollen
Zutaten
- 500 g Rosinen
- je 50 g Orangeat und Zitronat
- 50 ml Rum
- 50 g Mandelstifte
- 125 ml lauwarme Milch
- 1 Würfel frische hefe (42g)
- 3 EL Honig
- 400 g Mehl + Mehl zum Arbeiten
- 100 g Marzipanrohmasse
- 450 g Butter (laktosefrei)
- 1 TL Salz
- Mark von 1/2 Vanilleschote
- 1 TL abgeriebene Zitronenschale
- etwa 150 g Puderzucker
Zubereitung
- Rosinen, Orangeat und Zitronat in Rum einweichen. Mandelstifte überbrühen und 10 Min. ziehen lassen. Abtropfen lassen, mit den Rumfrüchten mischen.
- Milch, zerbröckelte Hefe, Honig und 200 g Mehl vermengen und mit 1 EL Mehl bestäuben. Mischung an einem warmen Ort gehen lassen, bis die Oberfläche aufreißt.
- Marzipanrohmasse fein reiben. Restliches Mehl, 200 g Butter in Flöckchen, Salz, Marzipan, Vanillemark, Zitronenschale, Rumfrüchte und Vorteig ( = Hefemischung) in eine Küchenmaschine geben oder mit den Knethaken des Handrührgeräts ca. 8 Minuten kneten. Teig zugedeckt 1 Stunde an einem warmen Ort gehen lassen.
- Marzipanrohmasse fein reiben. Restliches Mehl, 200 g Butter in Flöckchen, Salz, Marzipan, Vanillemark, Zitronenschale, Rumfrüchte und Vorteig ( = Hefemischung) in eine Küchenmaschine geben oder mit den Knethaken des Handrührgeräts ca. 8 Minuten kneten. Teig zugedeckt 1 Stunde an einem warmen Ort gehen lassen.
- Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche durchkneten und auf ein Backpapier geben. Zu einem Rechteck von ca. 20 x 35 cm formen und eine Längsseite zur Hälfte klappen, um die klassische Stollenform zu erhalten. Stollen zugedeckt über Nacht kalt stellen.
- Backofen am Backtag auf 200 °C (180°C Umluft) vorheizen und Stollen 15 Minuten backen. Den Ofen dann auf 180°C (160°C Umluft) runterschalten und Stollen 45 Minuten backen. Eventuell nach 25 Minuten mit einem Stück Backpapier abdecken.
- Restliche Butter schmelzen und Stollen sofort damit bestreichen. Puderzucker darübersieben und einziehen lassen. Den Vorgang wiederholen, bis Puderzucker und Butter aufgebraucht sind.
- Den Stollen abkühlen lassen, danach fest in Alufolie wickeln und ca. 2- 4 Wochen an einem kühlen, dunklen Ort durchziehen lassen. Vor dem Servieren noch einmal mit Puderzucker bestäuben.
Dieses Rezept habe ich in „Weihnachten“ gefunden, einem Kochbuch aus der Brigitte Kochbuchedition, erschienen im GU Verlag. Viele Ideen für die Adventszeit findet man da und einige Vorschläge für ein festliches Weihnachtsmenü. Jetzt hoffe ich nur noch, dass das Stollenrezept genau das richtige war. ; )