Sonntage sind öcht tolle Tage. Letzte Woche zum Beispiel fing jener siebte Tag der Woche mit einer sportlichen Runde im Wald an, ging von frischen Scones mit Himbeeren über einen ertragsreichen Bummel auf dem Trödelmarkt bishin zum Backwettbewerb mit dem Liebsten und einer anschließenden Verkostung mit den Boyz. Heute gab es das längt überfällige Mamadate mit veganer Futtertour durchs Viertel und erneutem Trödelbesuch. Einfach toll!
Ihr fragt euch, was es mit dem Backwettbewerb auf sich hatte? Nun, der Liebste war (hoffentlich nicht wirklich ernsthaft) der Meinung, dass er und ich, tja, auf dem gleichen Backlevel wären. (In your dreams, babe, in your dreams…) ; ) Das kann man so natürlich nicht auf sich sitzen lassen, nü, und deswegen wurde ein Rezept erwählt, Zutaten gekauft und nach dem Trödelspaziergang gemeinsam und doch konkurrierend gebacken. Hinterher wurde die Jury eingeladen und musste Optik und Geschmack vergleichen.
Das Ergebnis? Achtung, Trommelwirbel… Ich lag vorn! Harhar! Man möchte meinen, dass dies in haushohem Maße geschehen wäre; ich muss aber ehrlich sein und sagen, dass es ziemlich knapp war. Mein Vorzug bestand vor allem in der Optik (also, nicht mein Vorzug, sondern der meines Kuchens… oder nicht? ; ) ) und, ganz entscheidend, in den großen Nüssen. Denn die werten Herren fanden die Konsistenz meiner Version besonders gut, allerdings wurde die Saftigkeit von P.s Böden hervorgehoben. Dem kann ich nur zustimmen, meine waren ein bisschen sehr hoch und nicht ganz so schlotzig. (Sagt man doch so?!) Ich könnte jetzt natürlich argumentieren, dass wir unterschiedliche Voraussetzungen wegen der Backformgrößen hatten und so, aber da ich ein guter Gewinner bin (und eben gewonnen habe), spar ich das mal ein bisschen aus.
Feststeht, dass es ein großes Späßchen war, mit dem Liebsten in der Küche zu werkeln, dass beide Kuchen sehr lecker waren und dass ich mich über eine Revanche für ihn sehr freuen würde.
Ach ja, das Wichtigste hätte ich ja fast vergessen- das Rezept für die Kaffee-Schokoladen-Torte mit Frangelico (die meines Erachtens eher Haselnussschokotorte mit einem Schwapp Kaffee heißen sollte) kommt auf meinem neuen Lieblingskochbuch What Katie ate. Der Frangelico, ein italienischer Hasellikör, ist so lecker, dass man ihn einfach so wegsüffeln mag. Um mehr Geschmack davon in den Kuchen zu bekommen, kann man die Böden noch ausgiebig damit tränken und einfach hier und da ein Schlückchen mehr benützen. So gut! Die Buttercreme, wird sie laaaange geschlagen (ein Hoch auf Cindy/Ragna/Wendy, meine Küchenmaschine!), ist unglaublich weich und cremig und lecker, die Ganache schön schokoladig und die Böden sind hübsch fluffig. Abgerundet durch bissige Haselnüsse hat man eine wirklich feine Torte, die sich hübsch zum Kaffeetrinken oder als Geburtstagskuchen macht, aber auch wirklich toll in meiner trödeligen Kiste aussieht. Was denkt ihr? : )
Nun ja. Hoffen wir, dass auch die nächsten (Sonn-) Tage Lieblingstagspotential haben, uns die Sonne angenehm auf die Bäuche prasselt und die Mücken nicht mehr wie verrückt rum…na, eben mücken. Ich geh jetz noch auf Jagd, denn hier summt schon wieder so ein dämliches und gemeines Viecht herum. Habt noch einen wunderbaren Abend, ihr Lieben!
Und weil das Rezept sooooo lang ist, gibt’s das heute mal ein bisschen verborgen. Einfach auf weiterlesen klicken und in Haselnusswonnen schwelgen.
Dennoch, ein Bild hab ich noch. ; ) Macht’s euch hübsch!
Kaffee-Haselnuss-Torte mit Frangelico
nach Katie Quinn Davies
Zutaten (für 8 – 10 Stück)
Teig
- 250 g Haselnüsse
- 1 EL Instant- Kaffee (wir haben normalen Kaffee genommen)
- 80 ml kochendes Wasser
- 300 g Butter, Zimmertemperatur
- 300 g Zucker
- 6 Eier, verquirlt
- 60 ml Frangelico (Haselnusslikör)
- 2 EL Milch
- 450 g Mehl
- 2 EL Backpulver
- 1, 5 EL Kakao
Buttercreme
- 375 g Butter, weich
- 40 g Puderzucker
- 100 g dunkle Schokolade von guter Qualität
- 3 EL Milch
- 2 EL Frangelico
Schokoladensand
- 45 g Haselnüsse
- 50 g (gekauftes) Baiser
- 50 g dunkle Schokolade
Ganache
- 135 g dunkle Schokolade, gehackt
- 180 g Sahne
- 1 EL Frangelico
Zubereitung
- Den Ofen auf 180°C vorheizen; die Haselnüsse (alle, auch die für den Sand) auf ein Blech verteilen und in ca. 10 Minuten im heißen Ofen rösten, nicht verbrennen lassen! Mit einem sauberen Geschirrtuch die Häute abschmirgeln, die Nüsse dann grob (ist wichtig für die Konsistenz ; ) ) hacken und beiseite stellen. 45 g davon abwiegen, seperat wegstellen.
Für den Teig
- Drei Springformen mit 20 cm Durchmesser fetten und mit Papier auslegen. Wer nicht so viele Formen hat, kann auch nacheinander backen, allerdings wird der Teig mit der Zeit weniger luftig. Das ist ein Problem, an dessen Lösung ich noch arbeite. Vielleicht kann man auch den gesamten Teig auf einmal backen, was natürlich zum Überlaufen führen kann….mhm… Probiert’s aus, ich habs nacheinander gebacken und es hätte schon ein bisschen fluffiger sein können.
- Den Kaffee mit dem Wasser übergießen, abkühlen lassen. Die Butter mit dem Zucker (in der Küchenmaschine, wer hat) cremig rühren, bis die Masse sehr weiß und sehr luftig ist. Die Eier nach und nach hinzugeben, dann Frangelico und Milch hinzufügen, unterrühren. Den abgekühlten Kaffee einrühren lassen, dann Mehl, Backpulver und Kakao (und eventuell eine Prise Salz) dazusieben und unterrühren, bis ein glatter Teig enstanden ist. In die vorbereiteten Form(en) füllen und im Ofen (immernoch bei 180°C) 40- 45 Minuten backen lassen, bis ein Stäbchen sauber aus dem Teig herausgezogen wird. (Wer den ganzen Teig in einer Form backt- die Backzeit kann sich mitunter drastisch verlängern. Stäbchentest nicht vergessen!) Kurz abkühlen lassen, dann die Böden aus den Formen lösen und vollständig auskühlen lassen.
Für die Ganache
- Die Sahne kurz aufkochen lassen, dann über die gehackte Schokolade (die sich natürlich in einer Schüssel befinden sollte, is klar) gießen, 3-5 Minuten stehen lassen, dann umrühren, bis die Masse glatt ist. Den Frangelico einrühren, dann leicht fest werden lassen. (Die Ganache wird nicht so sehr fest, das ist aber gut für die Zusammensetzung. Eventuell dennoch im Kühlschrank parken.)
Für die Buttercreme
- Die weiche Butter mit dem Puderzucker cremig, fluffig und hell aufschlagen. In der Zwischenzeit die Schokolade überm Wasserbad schmelzen lassen, leicht abkühlen lassen. Die kühle Schokolade zur Buttermasse geben, unterrühren, dann Frangelico und Milch zugeben, ebenfalls unterrühren.
Für den Schokoladensand (der eine nette Textur bringt)
- Die abgenommenen 45 g Haselnüsse zusammen mit den Baiserschalen in der Moulinette (oder einer anderen Schreddermaschine) zu feinem Mehl verarbeiten. Die Schoki überm Wasserbad sachte schmelzen, dann zum Haselnussgemisch geben und mischen, bis eine einheitliche, sandartige Masse entstanden ist. Beiseite stellen.
Für die Zusammensetzung
- Die abgekühlten Böden messerschwingenderweise begradigen und gerne mit etwas Frangelico tränken, das macht den Kuchen umso leckerer. Wer nur einen Boden gebacken hat (der dafür umso dicker sein sollte), muss diesen nun begradigen und dann zweimal durchschneiden, um drei Böden zu erhalten. Logo.
- Einen der Böden auf einen schicken Teller legen, mit mehr als einem Drittel Buttercreme bestreichen, glätten und etwas Schokosand darüberstreuseln. Den zweiten Boden auflegen, mit Buttercreme bestreichen und Sand bestreuseln, den dritten Boden auflegen. Dem gesamten Kuchen mit einer recht dünnen Schicht Buttercreme überziehen, dann für etwa 15 Minuten kühl stellen.
- Nun den Kuchen mit der Ganache beträufeln und überziehen (am besten alles oben auf die Mitte kippen, und über die Ränder laufen lassen, dann mit der Palette den Rand glatt streichen). Es macht nix, wenn sich Buttercreme und Ganache dezent vermengen, denn jetzt kommen ja noch die Haselnüsse dran. Diese über die Torte streuen und an die Ränder klatschen, bis der Kuchen hübsch haselig aussieht.
Nun isses geschafft, das Prunkstück. Jetz nur noch in Stücke säbeln und mit den Menschen der Wahl vertilgen.
Sieht genauso lecker aus wie im Buch, das nuch „unbekocht“, aber fast komplett gelesen neben meinem Bett liegt.
Liebe Grüße,
Barbara
oh, liebe barbara, das kann ich verstehen- wie soll man denn mit kochen anfangen, wenn die bilder sooo schön sind, dass man sie den lieben langen tag einfach nur anstarren mag? wäre nicht der wettbewerb gewesen und hätte mich die torte nicht so angelacht und zum nachmachen angeregt, säße ich immer noch mit hypnotisiertem blick vor katies buch. hach, so schön! ich bin gespannt, was du zuerst ausprobierst. liebste grüße, maike