Herzhaftes

Rinderfilet mit Schokoladensauce und Kürbis

Ich habe meinem Freund zum Geburtstag ein schönes Küchenthermometer zum idealen Fleischgaren geschenkt und nun wollte ich es natürlich auch ausprobieren. Um nicht bei einem einfachen Steak zu landen, habe ich nach einem besonderem Rezept gesucht und bin schließlich in einem Buch über das „Garen bei 80°C“ fündig geworden. Besonders interessant fand ich dann das Rinderfilet mit Schokosauce, denn ich wollte schon immer mal Schokolade mit Fleisch kombinieren. Als Beilage wurden Kartoffelküchlein empfohlen und da wir ja Kürbissaison haben, entschied ich mich für eine Hokkaido- Gemüsebeilage.
Also ging ich einkaufen- und es wurde teuer, jedenfalls nach meinem Befinden. Ich habe schon extra wenig Fleisch gekauft und trotzdem durfte ich allein dafür um die 9 Euro bezahlen. Na ja, Qualität hat eben ihren Preis (warum will ich immer „seinen“ schreiben?!…). Da das Filet sehr gut aussah, fühlte ich mich jedenfalls wohler und die restlichen Zutaten waren auch einigermaßen günstig. Ich habe übrigens eine Schokolade mit 70% Kakao genommen; ich würde allerdings davon abraten, denn die Sauce war mir viel zu bitter und wurde auch nicht leer.
Die Zubereitung vom Filet war schnell und einfach; man muss es nur von allen Seiten kräftig anbraten und dann für eine recht lange Zeit bei wenig Temperatur im Ofen garen. Ich habe natürlich, ganz fachmännisch, die Kerntemperatur geprüft und nicht unbedingt auf die Dauer des Garens geachtet. War ganz gut, das Ergebnis. : ) Ach, und das Würzen natürlich nicht vergessen. Auch die Sauce war schnell gemacht, allerdings würde ich fast auf die Speisestärke, die das Ganze andicken sollte, verzichten, denn die Schokolade macht alles schon sämig genug.

Für die Kartoffelplätzchen muss man nur Kartoffeln kochen und sehr fein zerdrücken (am besten durch eine Kartoffelpresse jagen) und dann mit ein wenig Eigelb und Mehl zu einer Masse verarbeiten, die sich auch einigermaßen gut handhaben lässt. Auch hier sind Gewürze natürlich unerlässlich und eine schmackhafte Kartoffelsorte wäre ebenfalls von Vorteil. Den Teig nun noch ein wenig ruhen lassen, später kleine Küchlein formen und diese dann in Butter (oder Butterschmalz, wie man mag) gülden bräunen. Auch ziemlich easy- peasy.
Dann sind wir auch schon bei der gesunden und schmackhaften Kürbisbeilage. Den Hokkaido ganz normal behandeln, also zerteilen, aushölen und schälen, wenn man will; dann anschließend in Spalten schneiden und ab geht’s in die buttrige Pfanne. Noch ein paar Prisen Thymian und Salz hineinwerfen und fertig garen. Immer mal ein bisschen Butter zugeben beugt einer Totalaustrocknung vor. Generell war mein Kürbis ein wenig mehlig, aber ich mochte ihn dennoch sehr gern.
Nun zum Geschmack- ich mochte: Die Kartoffelküchlein, weil sie ein bisschen nach den leckeren Kartoffelklößchen schmecken, die meine liebe Schwesti immer so schön macht; den Kürbis, einfach, weil ich Kürbis mag. Das Fleisch war auch ganz gut, allerdings hätte es ein wenig mehr Salz vertragen können und- ich muss es gestehen- es war mir noch zu rosa. Auf den Bildern sieht es nicht soooo rosig aus, aber ich glaube, ich mag es einfach „well done“. Gourmetbanause, oder? Na, ich bin eh nicht der allergrößte Fleischfan, aber im Großen und Ganzen war es gut.
Ich mochte nicht wirklich: Die Schokoladensauce. Sie war mir zu bitter; das heißt, pur war sie schon okay, aber im Zusammenspiel mit dem Rest einfach bitter. Wer es nachkocht, der sollte doch bitte eine Schokolade mit max.60% Kakao nehmen, oder man süßt es dann später. Oder man macht etwas Marmelade oder ähnlich Fruchtiges rein; dann wird es sicher sehr lecker. Denn die Idee, Schokolade zum Fleisch zu essen, gefällt mir immernoch. Ich werde es also noch mal probieren, sicher nicht mit Rinderfilet, denn Abwechslung muss ja sein. : )

Rezept

Rinderfielt mit Schokoladensauce, dazu Kartoffelplätzchen und gebutterter Kürbis

Zutaten (für etwa 4 Personen)

Für Filet und Sauce:

  • 600 g Rinderfilet (aus der Mitte)
  • Salz, Pfeffer
  • 3 EL Öl
  • 1 Zwiebel
  • 1- 2 rote Chilischoten
  • 1 Lorbeerblatt
  • 3 Gewürznelken
  • 100 ml trockener Rotwein
  • 200 ml Rinderfond (evtl. aus dem Glas)
  • 80 g Bitterschokolade
  • 1/2 TL Speisestärke

Für die Kartoffelplätzchen

  • 600 g mehlig kochende Kartoffeln
  • Salz, Muskatnuss
  • 2 Eigelbe
  • 2 EL Mehl
  • Butter oder Butterschmalz

Für den gebutterten Kürbis

  • 1 schönen Hokkaidokürbis
  • Butter
  • Thymian
  • Salz, Cayennepfeffer

Anleitung

  • Den Backofen mit einer ofenfesten Form auf 80°C vorheizen. Filet salzen, pfeffern und in 2 EL Öl in einer Pfanne rundherum anbraten. Anschließend in die Form geben und 1 Std.30 Min. im Ofen garen. Pfanne beiseite stellen.
  • Den Kürbis teilen, aushölen und eventuell schälen (–>das mache ich immer), dann in Spalten schneiden. Abgedeckt beiseite stellen.
  • Die Kartoffeln mit Schale in ca.25 Minuten gar kochen. Abgießen, ausdampfen lassen und pellen. Anschließend durch die Kartoffelpresse drücken. Auskühlen lassen und mit Salz und frisch geriebener Muskatnuss würzen. Eigelb und Mehl dazu geben, zu einem weichen Teig verkneten und zu zwei Rollen (Durchmesser etwa 5 cm) formen. Zugedeckt ruhen lassen.
  • 30 Minuten vor Ende der Fleischgarzeit die Zwiebel schälen und hacken. Chilischoten waschen, entkernen und ebenfalls hacken. Bratensatz in der Pfanne mit dem restlichen Öl (1 EL) erhitzen. Zwiebel, Chilis, Lorbeer und Nelken darin ca. 1 Minute anbraten. Alles mit Wein ablöschen und 2 Min. bei starker Hitze einkochen lassen. Fond angießen und alles 10 Minuten schwach köcheln lassen.
  • In der Zwischenzeit etwas Butter in einer großen Pfanne zergehen lassen und den Kürbis bei mittlerer Hitze darin anbraten. Mit Salz und Thymian würzen und den Kürbis gar „braten“. (Das dauert etwa 15 Minuten, aber bitte bei nicht allzu starker Hitze. Bei Bedarf noch etwas Butter hinzugeben, damit der Kürbis nicht zu sehr austrocknet.)
  • Die Kartoffelrollen in Scheiben schneiden, zu Plätzchen formen (etwa 12 Stücke) und in Butter (-schmalz) von jeder Seite goldbraun braten. (Nicht verbrennen lassen!)
  • Die Sauce durch ein feines Sieb gießen, Saft aus der Form dazugeben, ehitzen. Schokolade dazubröckeln, unter Rühren schmelzen lassen. Eventuell Stärke mit 2 EL kaltem Wasser anrühren, in die Sauce einrühren und 2 Min. einkochen lassen. Filet in Scheiben schneiden.
  • Filet zusammen mit dem Kürbis, den Kartoffelplätzchen und der Sauce servieren.

Die Quelle, es war ein Buch, werde ich im Laufe des Tages, spätestens aber morgen noch nachreichen, denn ich befinde mich derzeit nicht im heimatlichen Gefielde, weil ich ja nebens de Kochen und Backen auch noch ein wenig Studieren muss. Neeeein, ich mach das nicht während einer Vorlesung (wobei es doch Menschen gibt, die das tun), sondern in meiner Frei“stunde“. Keine Panik. : )

3 Comments

  1. licancabur

    Liebes Koch-und Backhexlein,

    bei dem sehr lecker aussehenden Rindsfilet würde ich Dir einen Zusatz empfehlen. Rindfleisch wird nämlich mit der Zeit besser. Das heißt, etwas vorausschauend planend ca. 14 Tage vorher das Fleisch kaufen, am besten unter Vakuum einschweißen und dann bei 2 – 4 °C im Kühlschrank aufbewahren. Das Fleisch verdirbt dabei nicht! Aber es wird schön mürbe.
    By the way, das ist auch eines der Geheimnisse argentinischen Rindfleisches. Es reift nämlich auf seinem Trip nach Europa auf dem Schiff.
    Ansonsten würde ich Dich gerne mal einladen zum Kochen. Wir haben eine gut ausgestattete Küche, in der Du Dich austoben könntest. Ich putze dann.

    Gruß, Licancabur

  2. Nomis101

    Halli hallo,

    heute wollte ich mir unbedingt mal Fleisch mit Rotwein-Schokoladensoße machen und bin bei meiner Rezeptsuche auf dieses Rezept hier gestoßen. Also habe ich dieses Soßenrezept hier als Grundlage für mein Rezept verwendet. Ist zwar schon zwei Jahre alt, aber trotzdem noch gut. :-) Ich habe es allerdings etwas abgewandelt, ich hatte noch etwas Tomatenmark, Wachholderbeeren, Zimtblüten, Anis, Paradieskörner und Rosmarin in der Soße. Außerdem habe ich sie nicht mit Stärke gebunden, sondern einreduzieren lassen und ein Stück Butter untergehoben. War lecker. Eigentlich wollte ich noch Pilze in die Soße tun, hatte auf dem Wochenmarkt auch gute gefunden, aber leider vergessen reinzutun.^^ Aber du hast recht, perfekt wäre es zu Rinderfilet, ich hatte Hackfleischküchlein. Noch perfekter wäre es wohl zu Wild. Ich werde aber zuerstmal versuchen ob ich Rind so perfekt hinbekomme wie auf deinem Bild. Hattest du eigentlich spezielle Bitterschokolade genommen? Ich hab mir dafür welche mit 77% Kakao besorgt.

    Kochfreudige Grüße,
    Nomis101

  3. maike

    Hallo Nomis101,
    ich glaube, ich habe 70%ige Schokolade genommen, aber ich denke, dunklere ist auch nicht schlecht. Deine Variante mit der Butter und dem Einreduzieren klingt auch wirklich gut und wäre sicherlich- vor allem mit dem Wacholder- ideal zu Wild. Au ja! : )
    Ebenfalls kochfreudige Grüße, Maike

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert